Päsentation

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WeiterZurückGrundlagen zum persönlichen Auftritt

Hallo, da bin ich!Die Zuhörer sind die Kunden des Redners. Je besser die gegebenen Informationen auf die Erwartungen der Zuhörer zugeschnitten sind, umso höher ist deren Motivation zuzuhören oder mitzuarbeiten und leichter sich diese Informationen zu merken.
Der Auftritt bei einer Präsentation ist quasi das Werkzeug, mit dem man den Inhalt den Zuhörenden näher bringen möchte. Der Auftritt, oder anders gesagt, die Art und Weise wie man auf die Zuhörerschaft wirkt - es kann sich dabei auch um eine einzelne Person handeln der man etwas erzählen möchte - kann dabei gar nicht wichtig genug gewertet werden. Rhetorisches Grundwissen ist daher ein Muß für erfolgreiche Führungskräfte, Trainer und Verkäufer, oder allgemein gesprochen für Menschen, die mit Menschen in Kontakt treten.
Abhängig von der Gestaltung eines Gesprächs oder einer Präsentation, wirkt das Gesagte mehr oder weniger motivierend und interessant oder langweilig und ermüdend. Wie immer beim Selbstmanagement, besteht der erste Schritt die eigenen Fähigkeiten zu verbessern sich selbst und sein Vorgehen mit einem Ideal zu vergleichen und Verbesserungsmöglichkeiten zu erkennen. Erst dieses Erkennen ist die Basis für einen Fortschritt. Jedoch ist auch Vorsicht geboten! Die Idealvorstellung, die vielleicht bei diesem Prozeß entsteht, muß mit der eigenen Person vereinbar sein, ihre Fähigkeiten und Vorlieben berücksichtigen und zu ihr passen. Ansonsten ist mit einem andauernden anstrengenden Aufwand zu rechnen um sich wie das ausgedachte Ideal zu verhalten. Die Verhaltensweisen können so nicht verinnerlicht werden und es entsteht ein Energieverlust, da man sich ständig beobachten und korrigieren muß.
Häufig werden einige Bereiche des folgenden Themas mit dem Begriff Rhetorik gleichgesetzt. Um mich nicht zu sehr festzulegen und damit keinen Schwerpunkt auf Redegewandtheit zu setzen, möchte ich von dem Begriff Rhetorik eher Abstand nehmen. Diese Seite beschäftigt sich daher mit den wichtigen Werkzeugen, die die Basis für das Auftreten bei Meetings, Präsentationen, Moderationen und ähnlichen Gegebenheiten darstellen und daher den eigentlichen Präsentationsseiten vorangestellt wird. Es werden viele einzelne Grundelemente eines erfolgreichen Auftretens erläutert, sodaß man leicht überprüfen und vergleichen kann, inwieweit der eine oder andere Punkt auf das eigene Verhalten oder Handlungsweise zutrifft oder ob man sich hier positiv verändern möchte.
Wichtig für eine Selbsterkenntnis - egal ob man etwas für seine Wirkung auf andere unternimmt oder nicht - ist die Tatsache, daß "Jeder wirkt, egal ob er will oder nicht". Die Frage ist eigentlich nur: Wirkt man positiv oder eher doch negativ? Keiner kann sich dieser Tatsache entziehen. Wichtig: Auch durch Nichtstun erzeugt man auf andere eine Wirkung - aber häufig eine negative!
Daher gilt ganz allg

 

 

emein während eines Auftritts vor oder in einer Ansammlung von Menschen Präsenz zu zeigen und einen Bezug zum Publikum erzeugen. Dazu hier einmal ein Überblick über die verschiedenen Elemente, die bei einem Auftritt eine Rolle spielen. Mit dieser Aufteilung ist es für jeden leicht, einen kleinen Teilbereich seiner Wirkung auf andere herauszunehmen und ihn gesondert zu betrachten.

 

 

Der sitzt!Visuelle Elemente

Äußere Erscheinung
Mit der äußeren Erscheinung ist unsere Kleidung und unser Outfit gemeint. Sie ist eine Art von Kommunikationsmittel, und je nachdem wie wir uns kleiden kommunizieren wir durch diese. Wir signalisieren, ob wir sportlich, konservativ oder alternativ sind. Wir zeigen auch, ob wir uns an bestimmte Umgangsformen halten oder eben nicht.
Der erste Eindruck den eine Gruppe von Zuhörern von einem Redner hat - und das ist auch sehr oft der Eindruck, der beim Publikum am längsten im Gedächtnis haftet - wird stark durch die äußere Erscheinung geprägt. Ob wir das nun wollen oder nicht. Die meisten Teilnehmer bilden sich so im Bruchteil einer Sekunde ihren ganz persönlichen Eindruck vom Redner. Ist dieser negativ kostet es sehr viel Mühe das Publikum später vom Gegenteil zu überzeugen.
Wichtig ist nicht nur, daß die Kleidung gut ist, sie muß auch zum Anlaß bzw. zu der Zielgruppe passen. Sie sollte keine Distanzen zur Gruppe schaffen, damit Redner und Zuhörer sich ankopplungsfähig auf möglichst gleicher Ebene befinden. Da man sich als Redner in einer ausgezeichneten Position befindet gilt jedoch immer: "Besser overdressed, statt underdressed."
Aber was ist eine passende Kleidung? Nach Möglichkeit sollte man sich in der Kleidung natürlich wohl fühlen. Sie sollte gut, geschmackvoll und unauffällig sein, wozu auch eine dezente Farbwahl gehört. Im Gegensatz dazu erzeugt eine auffällige Kleidung eher einen Abstand zum Zuhörer.
Was für die getragene Kleidung gilt, gilt auch im gleichem Maße für das obere und untere Ende des Redners: Die Frisur und die Schuhe. Recht häufig kann man lesen, daß viele - vielleicht auch nur intuitiv - vor allem vom Zustand der Schuhe auf die sie tragende Person schließen!
Ganz wichtig: Das Gesamtbild zählt! Eine Rückmeldung, ob alles ganz prima zusammen paßt, kann man sich leicht bei Freunden oder Kollegen einholen oder bei erfolgreichen Kollegen abschauen, die ähnliche Aufgaben bei einem ähnlichen Publikum schon hinter sich gebracht haben.

Persönliche Ausstrahlung
Neben dem passiven Äußeren sollte man den aktiven inneren Teil - seine persönliche Ausstrahlung - nicht vergessen. Diese besteht in einer

  • geraden und selbstsicheren Körperhaltung
  • sichtbaren Freude, die insbesondere zu Beginn deutlich durch ein Lächeln unterstreicht wird
  • sichtbaren Ausgeruhtheit (zumindest sollte man Müdigkeit nicht durchblicken lassen)
  • einer Begeisterung an dem Thema (wer es schafft mit “Leuchten in den Augen”)
  • einer allgemeinen Stärke das Ruder an sich nehmen zu wollen und zu können

.... und: Gestanden!Körperhaltung
Eine positive Körperhaltung beeinflußt stark den Gesamteindruck der Rede. Sie besteht - vorausgesetzt daß gestanden werden muß - besteht in einer geraden Haltung, in der wir locker und keineswegs verkrampft stehen und uns offen den Zuhörern zuwenden. Von einer Grundhaltung aus, in der die Hände vor oder auf Höhe des Bauchs gehalten werden, kann man ohne hektische Bewegungen die Hände zu Erklärungen und zur Visualisierung des Gesagten hinzunehmen oder auf seine vorbereiteten Redekärtchen schauen. Jedoch:

  • Niemals beide Hände in den Taschen verstecken oder auf dem Rücken verschränken! Das wird von den Zuhörern als distanzierend gewertet. Eine Hand für kurze Zeit in der Hosentasche ist nicht unbedingt verboten, sollte aber vermieden werden. Mit ein wenig Glück kommt dieses bei den Zuhörern als Zeichen der Selbstsicherheit durch.
  • Hände vor der Brust verschränken gilt als deutliches Zeichen der Abwehr. Gegenspieler fühlen sich so eher in ihrem Zweifel bestätigt und neigen deutlich häufiger zu verbalen Angriffen.
  • Hände falten ist untertänig und zurückhaltend und wird leicht als Unsicherheit empfunden.
  • Mit den Händen oder einem Gegenstand spielen lenkt sich selbst und die Zuhörer von dem Gesagten ab. Nervosität blickt in diesem Verhalten leicht durch.
  • Haben die Hände gerade nichts zu tun können sie leicht 'geparkt' werden, indem die Fingerspitzen vor dem Bauch ein Dach bilden.
  • Die Beine stehen schulterbreit wobei das Standbein leicht hinter dem anderen gestellt werden kann.

Beim Sitzen am Tisch gelten ähnliche Regeln. Gerade auf dem Stuhl sitzen, jedoch nicht verkrampft und nicht herumzappeln. Hier gilt weiterhin:

  • Gut sichtbar auf dem Tisch ablegen
  • Nicht mit den Händen oder abgelegten Dingen spielen. Kulis am besten liegen lassen.
  • Die Hände keinesfalls für andere unsichtbar unter der Tischplatte gehalten werden. Man zeigt so, daß man nichts zu verheimlichen hat.
  • Die Beine stehen schulterbreit mit der gesamten Fußfläche aufgesetzt vor dem Stuhl.
  • Gemütlichere Haltungen zur Entspannung (z.B. ein Zurücklehnen in den Stuhl) zwischendurch sind erlaubt, sollten aber in ihrer Ausprägung und dem Auftreten keinesfalls überzogen werden.

WKörpersprache
Informationen werden während eines Auftritts neben den verbalen Ausführungen auch visuell übertragen und von den Zuhörern wahrgenommen. Untersuchungen haben ergeben, daß non-verbale Elemente bis zu 50% des Erfolges einer Rede oder Präsentation ausmachen. Die Körpersprache übernimmt stellt dabei den visuellen Teil dar und ist von ihrer Wichtigkeit nicht zu unterschätzen! Die Wirkung der Körpersprache hängt von den im folgenden beschriebenen Aspekten Blickkontakt, Gestik und Mimik ab:

Blickkontakt
Während das Sprechen i.d.R. an alle Zuhörer gerichtet ist, schafft der Blickkontakt einen direkten Kontakt zu einzelnen Teilnehmern. Auch kann erst durch den Blickkontakt die Reaktion der Teilnehmer vom Redner erkannt werden; der Blickkontakt stellt somit (wenn alle aufmerksam zuhören) den Rückkanal des Publikums dar und ergibt wichtige Informationen, mit denen man seine Rede steuern kann: Das Thema

  • ist interessant oder langweilig
  • ist neu und unbekannt oder schon ein alter Hut
  • birgt Interessenkonflikte
  • ist verstanden worden oder ist zu kompliziert

Je nach Reaktionen des Publikums kann somit ein gewisser Teil des Themas verkürzt werden oder man kann in weitere Details einsteigen. Besteht die Gefahr daß das Thema nicht verstanden worden ist, kann man nachhaken oder das Gesagte durch ein Beispiel verdeutlichen.
Es gibt natürlich noch viele weitere Möglichkeiten der Rückmeldung aus dem Publikum. Jedenfalls signalisiert ein fehlender Blickkontakt ein gewisses Desinteresse den Teilnehmern gegenüber. Da jeder von ihnen ein Individuum Zuhörer hinten links eingeschlafen!?darstellt sollte man stets versuchen zu jedem einzelnen Teilnehmer im Raum Blickkontakt zu halten. Also nicht den Blick auf einem, wenn vielleicht auch äußerst interessierten Zuhörer verharren, sondern den Blick häufiger im Raum schweifen lassen. Wer sich als Zuhörer nicht mit einbezogen fühlt, schaltet früher oder später ab.
Sind die Teilnehmer etwas weiter entfernt und/oder ist die Anzahl der Teilnehmer zu groß, kann man seinen Blick auf einzelne Gruppen lenken, z.B. hinten links, mitte und rechts. Durch Blickkontakt fühlen sich die Teilnehmer persönlich angesprochen und werden es mit einem erhöhten Interesse danken.

Ein Redemanuskript - falls eines für die Rede eingeplant ist - sollte daher so aufgebaut und gestaltet sein, daß ein kurzer Blick darauf von Zeit zu Zeit ausreicht, um den Rede- oder Gesprächsfaden wieder aufzunehmen und den Blickkontakt nicht abreißen zu lassen.

Gestik
Gesten, die wir anwenden, können die Sprache und unsere Reden unterstützten. Daher sollten sie insgesamt zu den Worten passen und natürlich und klar wirken. Nicht passende und vor allem unnötige Bewegungen wie z.B. Hände reiben, mit den Füßen wippen oder mit einem Stift spielen, sind tabu. Gleiche Gesten bzw. gleiche Gestiktypen, die ständig wiederbenutzt werden, wirken auf Dauer langweilig, ermüden den Zuhörer oder wirken gar negativ. Gesten sollten auch zum eigenen Typ und zur Rede passen. Sachlichkeit benötigt z.B. keinen wilden Gesten. Gesten sollten nicht eng sondern offen sein. Daher sollten auch die Hände (jedenfalls für längere Zeit) nicht hinter dem Rücken versteckt werden oder in den Hosentaschen verschwinden. Gesten sollen das Gesagte unterstützen. Oder anders herum gesagt: Da falsche Gesten störend wirken und ablenken (denn sie ziehen die Aufmerksamkeit auf sich), ist keine Gestik immer noch besser als falsche oder unnatürliche.

Was gibt es nun für Gesten und wie kann man diese einteilen? Natürlich gibt es sehr viele und jeder hat seine eigenen Ausprägungen dabei. Daher möchte ich hier nur einige Gruppen aufführen die mit den Händen, am besten aus einer 'mittleren' Grundhaltung heraus durchgeführt werden, bei der sich beide Hände locker zusammengelegt auf Bauchhöhe befinden. Wenn man sich so ein wenig unwohl fühlt und unbedingt etwas zum festhalten benötigt, können Karteikarten mit ein paar Notizen in dieser Ruhehaltung sehr hilfreich sein:... und das macht mich wütend!

  • offene Gesten (Handinnenflächen nach oben weisend wirken einladend)
  • symmetrische Gesten (beide Hände machen die gleiche Bewegung)
  • asymmetrische Gesten (nur eine Hand macht eine Bewegung)
  • funktionale Gesten spiegeln deutlich das Gesagte wieder, wie z.B. Zahlen (Anzahl der Finger), Warnungen (erhobener Zeigefinger) oder zeigen (z.B. auf eine Abbildung in der sich das Gesagte wiederfindet)
  • Eine wichtige und positiv wirkende Geste ist das Lächeln. Eine Eröffnung der Rede mit einem Lächeln vor dem ersten Wort wirkt Wunder und zeigt, daß man sich bereits auf die Zuschauer und seine Aufgabe als Vortragender freut. Ein Einleitungssatz in der Art "Ich freue mich heute bei Ihnen ..." unterstreicht diese Aussage deutlich und schafft bei allen Beteiligten eine positive Grundstimmung.

Negative Gesten wie z.B. den erhobenen Zeigefinger unbedingt vermeiden. Man kann nicht abschätzen, wem man damit auf die Füße treten könnte. Seine eigenen Gesten kann man am besten in einem Video überprüfen. Hier erkennt man leicht bestimmte und eventuell unpassende Angewohnheiten und Vorlieben, die man so besser eliminieren kann. Auch kleine Veränderungen in den Gesten können einen großen Unterschied in der Präsentation bewirken und deshalb lohnt es sich daran zu arbeiten.
 

Mimik
Auch die Mimik ist eine non-verbale Kommunikation und wird hauptsächlich durch den Gesichtsausdruck dargestellt. Gesichtsausdrücke können mit wenig Aufwand ganze Geschichten erzählen und stellen das eigene Wohlbefinden in einer bestimmten Situation dar: Freude, Langeweile, Angst, Schmerz. Die Spanne ist riesig und hilft dem Zuhörer sich in die Situation hineinzuversetzen und daran teilzunehmen. Deshalb ist der gekonnte Einsatz seiner Mimik nicht einer schauspielerischen Leistung unähnlich. Höhepunkte bei der Mimik können jedoch nur entstehen, wenn sich diese von einer neutralen 'Grundmimik' abheben können, von denen keine gefühlsmäßigen Feuerwerke ausgehen. Um hier negative Auswirkungen zu vermeiden sollten in den neutralen Phasen zu ernste Blicke oder teilnahmsloses Dreinschauen vermieden werden.

Wie auch bei anderen Themen des Selbstmanagements gilt, daß man zu Beginn einen recht großen Aufwand spendieren muß, um Blickkontakt, seine Gestik und Mimik bewußt zu beherrschen und einzusetzen. Andererseits gilt jedoch daß alle Elemente automatisch angewendet werden und um so natürlicher wirken, je spontaner und lockerer man seine Präsentation oder eine Rede hält.

 

Sprachelemente
Nach den non-verbalen Elementen folgen nun die verbalen Elemente, die unsere Sprachstruktur während der Rede ausmachen. Sie bestehen aus dem Satzbau, der Wortwahl und der Betonung während des Sprechens.

Satzbau und Wortwahl
Bei Vorträgen sollte der Satzbau so einfach wie möglich sein:

  • Pro Gedanke sollte ein kurzer Satz geformt werden
  • Nebensätze - insbesondere mehrere verschachtelte - sollten vermieden werden.
  • Betonte Verben können Sachverhalte aktiver beschreiben als noch so treffende Substantive. Diese wirken Verben gegenüber eher passiv. Aus diesem Grund sollten Verben möglichst vorne im Satz plaziert werden.
  • Eine Rede wird um so lebendiger, je mehr Bilder und Metaphern man in seiner Rede benutzt. Bilder fordern das Vorstellungsvermögen der Zuhörer auf und erhöhen so seine Aufmerksamkeit. Erzählen Sie z.B. von Geschichten und bringen Beispiele aus der Praxis. Vergleiche und Analogien aus fremden Bereichen ("In der Technik würde man ...") können die gleiche Wirkung erzielen.
  • Zitate und Zeitungsmeldungen, Gegenüberstellungen von Pro und Contra, Soll und Ist, von Früher und Heute können Bilder erzeugen oder Spannungsbögen aufbauen.

Formulierungen sollten immer aktiv statt passiv ausfallen ("wir haben gesprochen" statt " wir sind angesprochen worden") und Sachverhalte unter einem positiven Blickwinkel beschreiben ("ich gestalte meine Homepage" statt "ich soll meine Homepage gestalten").

Wiederholungen scheinen sich zunächst negativ auf das Vorgetragene und langweilig auf die Zuhörer auszuwirken. Wenn jedoch prägnante Wiederholungen gezielt von Zeit zu Zeit eingesetzt werden und sich auf die Kernaussage oder andere wichtige Informationen beziehen, wirken Wiederholungen sich positiv auf die Merkfähigkeit der Zuhörer aus. Schließlich sollte es bei der Präsentation eines der Ziele sein, daß das Vorgetragene dem Publikum für längere Zeit in Erinnerung bleibt und einen unvergeßlichen Eindruck erzeugt.
Ebenso wirkt es sich positiv auf die Merkfähigkeit aus, wenn Dinge überspitzt dargestellt werden ("Mein Ford ist ziemlich schnell. Erst gestern habe ich einen parkenden Ferrari überholt!"). Dieses appelliert an die Vorstellungskraft der Zuhörer und kurbelt die Merkfähigkeit an.

Gezielte Fragestellungen an einen oder mehrere Beteiligte bezieht das Publikum mit in die Rede ein. Benutzt man in seinen Ausführungen die wir-Form, wird dieser Bezug noch verstärkt. Rhetorische Fragen fordern den Zuhörer zu Überlegungen an und fordern seine Aufmerksamkeit.

Bei dem Satzbau und der Wortwahl kommt es vor allem auf Verständlichkeit auf Seite der Zuhörer an. Daher sollten möglichst wenige Fachbegriffe verwendet werden. Da, wo es möglich ist, sollten Fremdworte in eine Alltagssprache übersetzt werden oder zumindest kurz erklärt werden. Machen Sie sich hier die KISS-Formel zueigen (KISS = Keep it short and simple) statt stur auf einem gigantischen Fachvokabular zu beharren, das vielleicht andere beeindruckt, aber viele nicht verstehen können.

Modulation und Aussprache
Neben der äußeren Erscheinung des Vortragenden und dem Inhalt des Gesagten macht bekanntermaßen der Ton die Musik. Alle Vorbereitungen wären vergeblich, wenn die Zuhörer durch eine falsche Modulation akustisch nicht alles verstehen oder durch Versuche den letzten Satz zu rekonstruieren abgelenkt werden.
Die Aussprache sollte daher stets deutlich, klar und laut sein, so daß sichergestellt ist, daß auch der Letzte hinten im Raum alles mitbekommen kann. Die Sprechgeschwindigkeit darf nicht zu schnell sein. Langsames Sprechen - natürlich nicht zu langsam - macht den Zuhörern das Verfolgen der Rede leichter. Zu schnelles Reden führt früher oder später dazu, daß das Publikum den Faden verliert und deshalb vielleicht abschaltet.
Der Tonfall selbst sollte beschwingt verlaufen. Monotones Sprechen, was insbesondere leicht bei auswendig gelernten Texten entsteht, ist verboten. Das Heben und Senken der Stimme weist auf Höhepunkte und wichtige Aussagen hin und sorgt insgesamt für einen wirkungsvollen Auftritt.

Üben kann man seine Modulation mit so genanntem Stimmjogging und Atemtechniken. Das Prinzip der Atemtechnik ist recht einfach: Vor dem Sprechen erst einatmen und dann während des Sprechens wieder ausatmen. Danach eine kurze Unterbrechung und anschließend wieder einatmen. Monotone Girlandensätze mit gleichmäßigem aber unpassendem und langweilendem auf und ab in der Betonung entstehen so erst gar nicht.

Lautstärke
Die Lautstärke ist ein wichtiges gestalterisches Mittel eines Redners. Mit der Variationen der Lautstärke können Spannung erzeugt und wichtige Aussagen oder wichtige Wörter hervorgehoben und betont werden. Mit Betonungen können auch einzelnen Worten eine besondere Bedeutung und einen besonderen Sinn gegeben werden. Ferner machen Betonungen wie schon erwähnt die Rede lebendig.

Redepausen
Regelmäßige Redepausen, insbesondere nach Kernaussagen, sollten von Zeit zu Zeit eingefügt werden, damit die Zuhörer die Chance haben das Gesagte zu verarbeiten, zu verinnerlichen und ihr Verständnis zu ordnen und nicht die Aufmerksamkeit sofort der nächsten Aussage schenken müssen. Pausen sind daher keine Leerstellen im Redefluß. Im Gegenteil: Sie können Spannung in der Rede erzeugen.
Werden andererseits die Redepausen zu groß oder liegen an der falschen Stelle, bietet man den Anwesenden die Gelegenheit zur Unterbrechung oder einem Widerspruch - was andererseits durchaus im Sinne einer Gesprächsbeteiligung gewollt sein kann. Angst vor Pausen zu haben, daß Teilnehmer sich langweilen oder Unsicherheit in Pausen interpretiert werden sind daher vollkommen unbegründet.

Humor
Humor ist in bestimmten Situationen nicht unbedingt gefragt, jedoch kann bei einer passenden Gelegenheit ein kleiner Witz - aber bitte nicht über eine anwesende Person - die Beziehung zwischen den Zuhörern und dem Vortragenden aufbauen bzw. stärken. Man lacht ja schließlich über das gleiche und hat daher gewisse Gemeinsamkeiten - und das verbindet. Man kann so leicht das Wohlwollen der Anwesenden gewinnen. Aber es gibt auch andere positive Aspekte des Humors. Er baut Spannungen ab und kann im Konfliktfall vermitteln helfen.

Und so geschah es, ...Gesprächshaltung
Auch die Gesprächshaltung ist ein wichtiges Element bei einem Meeting oder einer Präsentation. Schon so mancher hat sich durch eine falsche Haltung für die Zuhörer selbst ins Abseits befördert. Daher sollte man möglichst immer auf der Sachebene bleiben und persönliche Dinge grundsätzlich außen vor lassen. Dabei aber immer ehrlich sein, denn falsch dargestellte Tatsachen kommen meistens als Bumerang zurück. Bloßstellungen von Beteiligten oder unbeteiligten Personen oder gar Beleidigungen des Publikums sind grundsätzlich tabu. Auch wenn es mal thematisch hart auf hart kommt, die Gegner sind immer fair zu behandeln. Es gibt immer einen guten Grund für deren Haltung, und um den herauszufinden und abzuschwächen ist mit Sicherheit besser und fruchtbarer als eine mehr oder minder argumentationslose Konfrontation. Deshalb immer auf alles stets gelassen und ruhig reagieren.
Bonuspunkte kann man sammeln, wenn die Werte des Publikums angesprochen werden.
Sollte dennoch im obigen Sinne mal etwas daneben gehen, bitte niemals die Dinge unter den Teppich fallen lassen sondern sich offen für den Fehltritt entschuldigen.

Ooohhhh, schau mal!Atmosphäre im Raum
Einem Redner stellt sich bei seiner Rede ein gewisser Raum zu Verfügung, den er für sich in Anspruch nehmen und für seine Rede nutzen kann. Um eine Rede oder eine Präsentation wirken zu lassen sollte der Raum bestimmte Bedingungen erfüllen. Diese zu überprüfen und eventuell auszubessern ist eine wichtige Aufgabe vor der eigentlichen Rede oder dem Meeting:

  • Habe ich genug Raum und bin gut sichtbar oder muß ich mich hinter dem Flipchart verstecken?
  • Kann ich meine Position im Raum ändern oder muß ich an einem Ort wie angewurzelt stehen bleiben? Das kann auch die interessanteste Rede langweilig wirken lassen.
  • Können die Hilfsmittel wie Flipchart oder Beamer günstig für alle sichtbar plaziert werden?
  • Ist die Bestuhlung nach vorne zum Redner ausgerichtet (positiv) oder müssen alle einen 90-Grad-Blick benutzen oder schräg zu ihren Tischen sitzen? Optimal für ein Meeting bei dem sich jeder mit jedem unterhalten kann ist der runde Tisch, während bei einer Präsentation alle nach vorne auf den Redner und die Präsentationsmaterialien schauen können müssen.
  • Grundsätzlich kann der Raum, der durch das Publikum eingesehen werden kann, für eine Rede genutzt werden. Damit ist nicht gemeint, daß man hektisch umher rennt, sondern geschickt versucht im Raum Akzente zu verteilen: Arbeiten am Flipchart auf der einen Seite, Hauptstandort vor den Tischen in der Mitte, Beispielmaterialien auf der anderen Seite, usw.
  • Fensterlose Räume wirken erdrückend und haben keine Atmosphäre - jedenfalls keine positiven. Man braucht nur kurz an einen Fahrstuhl zu denken um sich das klar zu machen. Die Stimmung die in einem derartigen Raum entstehen kann, kann unterbewußt bei den Zuhörern dem Redner angelastet werden. Deshalb sollten fensterlose Räume soweit möglich gemieden und Räume mit Fenstern - am besten mit Ausblick ins Grüne - bevorzugt werden. Hier entsteht nicht so schnell eine bedrückende Enge.

Die ersten sind gleich fertig!Getränke & Snacks
Getränke & Snacks haben immer eine positive Wirkung auf die Atmosphäre. Wo Getränke fehlen - insbesondere der Kaffee für längere Meetings oder früh am Morgen - treten erfahrungsgemäß häufiger schwere Augenlider auf. Erstreckt sich das Meeting oder die Präsentation über die Mittagspause, sollte man rechtzeitig knurrenden Mägen entgegenwirken und mittags eine pünktliche Unterbrechung des Meetings einplanen. Um zügig das Meeting wieder aufzunehmen sollte die Pause mit einem gemeinsamen Snack nicht weit in einem gesonderten Raum oder in der Vorhalle verbracht werden. Möglichkeiten sich anschließend draußen die Beine zu vertreten werden immer sehr gerne angenommen.


Nachdem nun einige Grundlagen verschiedener Aspekte und der Wirkung des persönlichen Auftritts auf ein mögliches Publikum erörtert worden ist, geht es jetzt an die Vorbereitung der Präsentation.

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