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... darf ich präsentieren: Den größten Kürbis!Wie schon zuvor beschrieben sollte man die Präsentation in verschiedene Phasen aufteilen und diese eine nach der anderen durchschreiten:

Diese Seite beschäftigt sich im Wesentlichen mit den zwischenmenschlichen Beziehungen und deren positiver Beeinflussung während der Präsentation. Natürlich können und sollen die im folgenden genannten Details auch schon während der Vorbereitung Berücksichtigung finden und während des Trainings auch geübt werden.

Start der Präsentation
Mit dem Start einer Präsentation (s. Vorbereitung) steht und fällt der Erfolg Ihres Vortrags. In dieser ersten Phase müssen die Zuhörer umworben und dazu motiviert werden, sich dazu zu entschließen, daß die kommende Präsentation interessant ist und sie ihr aus diesem Grunde bis zum Ende folgen möchten. Dieses ist jedoch leichter gesagt als getan und häufig wird der Start und seine Wichtigkeit unterschätzt und vernachlässigt.
Bei dieser konkreten Aufgabe sollte man sich keinesfalls auf seine Intuition verlassen und auf seine Spontanität vertrauen oder gar hoffen. Der Start der Präsentation sollte bis in die Detail hinein geplant und später auch so ausgeführt werden. Auch Kinofilme oder PC-Spiele haben Trailer bzw. Intros, die den 'Start' markieren, auf sich aufmerksam und für sich Werbung machen. Diese sind auch nicht nur mal so eben zufällig entstanden und sind häufig sogar weitaus interessanter gestaltet als das Objekt der Begierde selber. Macht aber nichts, solange sie ihre Wirkung erzielen und auf das Objekt aufmerksam machen.

Barriere zum Publikum abbauen
Es gibt natürlich noch eine Vielzahl anderer Möglichkeiten in der Startphase seiner Präsentation die Aufmerksamkeit des Publikums zu binden. Zunächst sind Sie ein Fremder und damit besteht zu Anfang immer eine gewisse Barriere zum Publikum. Kann diese schon zu Beginn abgebaut werden, wirkt sich das positiv auf die Aufmerksamkeit aus. Ohne Barriere sind Sie quasi schon ein Kollege der Zuhörer und nicht mehr nur ein Außenstehender. Die Gedanken der Zuschauer "Was ist das nur für einer? ... " flauen ab und geben Raum für die Aufmerksamkeit auf das Thema. Erzählen Sie zu Beginn eine Geschichte oder einen Witz, oder hatten Sie heute morgen schon eine Verspätung in der Bahn? Gleicher Humor, Erfahrungen und Leiden schaffen Brücken zum Publikum und macht es für die Präsentation einfacher.

Jetz geht Rasenmähen wie von selbst!Den Nutzen der Präsentation und des Themas verkaufen
Ein langweiliger zu formeller Start wie "Das Thema dieser Präsentation ist ..." zieht kein Interesse auf sich, auf das Thema und die folgende Präsentation. Es muß etwas anderes dargestellt werden, als die reine Information über das bevorstehende Thema, um Motivation zum Zuhören und Verfolgen zu erzeugen.
Motivation bei den Zuhörern kann spielen leicht erzeugt werden, wenn für die Zuhörer aus dem Thema heraus ein Nutzen zu erkennen ist. Hier kann es sich z.B. um eine Zeitersparnis, eine Vereinfachung eines Prozesses oder um eine vereinfachte Darstellung eines komplizierten Sachverhalts (und der damit verbundenen Wissenserweiterung) handeln. Gute Verkäufer sind nicht deshalb erfolgreich, weil sie ihren vielen Kunden Produkte 'andrehen' können, sondern weil sie sie von den Vorteilen überzeugen können, die sie haben wenn sie dieses Produkt kaufen! Das ist etwas anderes! Hat ein Kunde seinen Nutzen erst einmal erkannt, verkauft sich das Produkt (zu einem Preis-werten Preis) von alleine! Bezogen auf eine Präsentation lauten die Fragen, die es zu beantworten gilt: Nächste Frage bitte.

  • Warum ist das Thema interessant und wichtig?
  • Was ist der Nutzen der Präsentation für die Zuhörer?

Fragen zum Start der Präsentation
Im folgenden sind einige Fragen und Hinweise aufgeführt, die eine gute Hilfestellung für die Ausarbeitung der Startphase der Präsentation leisten:

  • Persönliche Betroffenheit für das Thema erzeugen und sich damit identifizieren
    Eigene Erfahrungen zeigen den Zuhörern, daß ein persönlicher Bezug zum Thema vorhanden ist und man nicht nur einfach über ein beliebiges Thema referiert. Mit positiven Erfahrungen kann man das Publikum für sich öffnen, was letzten Endes eine gewisse Erwartungshaltung des Publikums für seinen Nutzen darstellt.
  • Welchen Nutzen haben die Zuhörer durch meine Präsentation?
  • Welcher ganz spezielle Nutzen ist für die Zielgruppe entscheidend?
  • Was sollen die Teilnehmer nach der Präsentation neues wissen oder besser?
  • Planen und üben Sie den Start der Präsentation. Schreiben Sie die ersten paar Sätze auf und 'lernen sie auswendig. Das hilft über das erste Lampenfieber hinwegzukommen. Sie brauchen dann nur noch darauf achten, daß Sie diese Sätze nicht einfach nur herunterleiern sondern in ihnen Ihre Identifikation zum Thema erkennbar ist (Ausstrahlung, Freude, Begeisterung).
  • Für die Übersicht der Präsentation Fragen zu den Inhalten formulieren
    Nicht: "Danach wird die ASIC-Entwicklung beleuchtet." sondern: "Als nächstes möchte ich die Frage klären: Wie wird ein ASIC entwickelt? Welche Schritte gibt es und was muß man dabei beachten". Gutes Anschauungsmaterial über Einleitungen zu einem folgenden Thema kann man sich häufig im Fernsehen bei Talkshows oder TV-Magazinen abschauen. Auch hier wird durch gezielte Fragestellungen, die dann durch den folgenden Beitrag beantwortet wird, die Aufmerksamkeit des Zuschauers gewonnen.
  • Vor dem Start sich die Aufmerksamkeit von allen im Publikum verschaffen
    Keine restliche Unruhe zulassen, sei sie auch noch so gering! Diese kann sich sonst durch den gesamten Vortrag ziehen, oder noch schlimmer: Sie kann sich weiter ausbreiten.
    Wie kann man sich die Aufmerksamkeit verschaffen? Häufig reicht schon eine Erhöhung der Lautstärke aus. Manchmal klappt es auch genau anders herum: Konsequentes Schweigen mit eindeutigen Blick auf den Unruheherd. Nützt all dieses nichts innerhalb einer kurzen Zeit kann man auch die Unruhestifter direkt ansprechen und um Ruhe bitten. Dabei immer an deren Verständnis appellieren, daß die anderen Zuhörer (nicht Sie selber) nicht gestört werden wollen.
  • Zuhörer direkt ansprechen
    Ein Weg die Aufmerksamkeit der Zuhörer zu bekommen, ist der sie stärker an der Präsentation zu beteiligen. Dieses gelingt, indem man sie direkt anspricht, deren Erfahrungen abruft und ihrer Fragen beantwortet. Auch das Thema selber kann sich u.U. direkt an den Zuhörer wenden. Durch Formulierungen wie "Dies bedeutet für Sie ..." oder "Diese Homepage bringt Ihnen das Wissen nahe, das Sie ..." kann der Nutzen für das Publikum noch einmal hervorgehoben werden.

 

Hauptteil der PräsentationSo ist's schön verpackt.

Wie bei anderen Dingen auch, kommt es bei der Präsentation auch auf die Verpackung an, die das zu Vermittelnde während der Präsentation interessanter und schmackhafter machen soll als nur die "Übertragung" der puren Informationen. Eine interessante Verpackung erhöht die Aufmerksamkeit der Zuhörer beträchtlich und führt dazu, daß der Inhalt der Präsentation aktiv aufgenommen und besser im Gedächtnis haften bleibt. Ebenso kann so die Mitarbeit in Form von Fragestellungen oder Zuhörerbeiträgen während der Präsentation gefördert werden.
Der Schlüssel zu all diesem ist natürlich eine klare Struktur der Präsentation, die entsprechend der vorausgegangenen Seiten erarbeitet werden kann. Der Inhalt darf jedoch keinesfalls nur einfach stur abgelesen werden, auch nicht bei einem hervorragend ausgearbeiteten Präsentationsmaterial! Das führt bei den Zuhörern leicht zu der Einstellung, daß das Material noch später - quasi privat - begutachtet werden kann. So geht die Aufmerksamkeit sehr schnell verloren und man vergeudet seine Zeit.

Eine Lebhaftigkeit und der damit verbundene Erfolg der Präsentation entsteht nur dann, wenn sich das vor dem Publikum Gesagte von dem Präsentationsmaterial löst und quasi eine eigene Ebene darstellt, die die auf den Folien dargestellten Inhalte interessant beschreibt. Die Folien stellen auf diese Weise einen roten Faden dar, anhand dessen man der Präsentation als Zuhörer folgen kann.
Die Erzeugung dieser Ebene stellt so gesehen die Ausarbeitung und eine Art Feinschliff der Präsentation dar. Hierzu bieten sich einige rethorische Mittel an, mit denen die Redewirkung deutlich gesteigert werden kann. Diese Mittel - und es gibt sicherlich noch viele weitere mehr als die hier aufgeführten - sollen im folgenden kurz beschrieben werden. Einige sind bereits auf der Seite Auftritt besprochen worden und werden hier noch einmal kurz umrissen.
Eine Ausarbeitung im Sinne einer interessanten Verpackung gelingt am besten, wenn man sich in die Situation der Zuhörer versetzt, was deren aktueller Kenntnisstand ist und was diese von mir und der Präsentation erwarten.Wußten sie schon, ...

  • Rhetorische Fragen
    Rethorische Fragen sind wohl das bekannteste Mittel, um Zuhörer zu aktivieren. Diese Art von Fragen benötigen vom Prinzip her zwar keine Antwort (diese ist quasi schon durch die Art der Fragestellung gegeben), jedoch regt sie in hohem Maße das Nachdenken der Zuhörer an. Dieses gilt insbesondere dann, wenn die Antwort nicht offensichtlich ist oder gar mit der rethorischen Antwort nicht koaliert. Beispiel: "Würden Sie etwa ..."
  • Zitate und Sprichwörter
    Zitate und Sprichwörter machen die Präsentation lebhafter. Sie zeigen, daß auch andere (bühmte Leute) die beschriebene Erfahrungen gemacht haben (Wie schon Goethe gesagt hat: "..."). Sie zeugen auch von einer guten Vorbereitung des Redners. Jedoch wie bei allem sollte man auch hier nicht übertreiben. Zitate an den Schlüsselstellen der Präsentation eingesetzt reicht aus, schon alleine wegen des Erinnerungswertes. Sie helfen häufig das Gesagte oder komplexe Überlegungen auf den Punkt zu bringen und quasi noch einmal in komprimierter Version zusammenzufassen.
  • Bildhafte Sprache
    Eine bildhafte Sprache fördert die Assoziation des Gesagten und unterstützt die Erinnerungsfähigkeit der Zuhörer, da Bilder eine große Anschaulichkeit besitzen. Ein weiterer Vorteil von Bildern ist, daß sich mit ihnen deutlich mehr Zuhörer angesprochen fühlen (da sie das Gesagte besser verstehen) als durch eine theoretisch überlastete Präsentation. Bilder können auch das Denken der Zuhörer beeinflussen. Insbesondere Vergleiche erleichtern das Verstehen und die späte Erinnnerung, z.B. "... ist flach wie eine Flunder".
  • Praxisbeispiele und Geschichten
    Praxisbeispiele verbildlichen das Gesagte und helfen den Zuhörern, sich davon ein Bild zu machen. Weiterhin bilden diese Beispiele auch eine Brücke zu der Praxis und vermitteln dem Zuhörer die Möglichkeit einer Anwendung. So wird ebenfalls der Erinnerungswert der Präsentation deutlich gesteigert. Natürlich müssen die Beispiele zutreffen. Unzutreffende Beispiele verwirren nur. Daher sollte man sich schon in der Vorbereitung Gedanken darüber machen, welche Beispiele aufgeführt werden sollen.
  • Gezielte Wiederholungen
    Gezielte Wiederholungen wichtiger Kernaussagen verdeutlichen, welche Aussagen und Inhalte der Präsentation besonders wichtig sind. Auch sie fördern das Erinnerungsvermögen der Zuhörer deutlich. Natürlich sollte hier nicht übertrieben werden sonst tritt der entgegengesetzte Effekt tritt ein und die Aufmerksamkeit lässt nach.
  • Überraschungen
    Überraschungen oder neue Informationen, die zu einem Aha-Effekt führen, sind immer anregend und beim Publikum sehr willkommen. Bei guter Planung kann man diese gezielt an solchen Stellen einbauen, an denen die Zuhörer vielleicht weniger interessiert sind und eher abschalten könnten als an anderen Stellen.
  • Zuhörer persönlich ansprechen
    Wenn einzelne Zuhörer oder Zuhörergruppen während eines Vortrages gezielt angesprochen werden, fühlen sie sich in die Präsentation oder die Rede mit einbezogen und reagieren darauf mit einer erhöhten Portion Aufmerksamkeit. Das gelingt während der Präsentation um so besser, je mehr Informationen man in der Vorbereitung über seine Zuhörerschaft gesammelt hat.
  • HumorHi, hi, hi !!
    Mit Humor kann man eine allgemeine distanzierte Haltung der Zuhörer auflockern und eine persönliche Beziehung aufbauen (man lacht über die gleichen Dinge). Während man Witze, die nur selten direkt mit dem Thema etwas zu tun haben, nur sachte einsetzen sollte, sind sprachliche Formulierungen oder die Ausnutzung von Situationskomik besser geeignet. Während dieses niemals auf Kosten von anderen oder gar eines Teilnehmers geschehen darf, kann man sich selbst ruhig mal zum Zentrum der Poente machen.
  • Zum Handeln auffordern
    Mit einer Aufforderung zu einer Handlung können die Zuhörer insbesondere am Schluß der Präsentation leicht davon überzeugt werden, sich noch einmal mit bestimmten wichtigen Dingen der Präsentation zu beschäftigen: "Überzeugen Sie sich doch selbst davon. Machen Sie doch auch einmal ..." Hiermit wird ebenso verhindert, daß die Präsentation am Ende abgehakt wird, denn schließlich gibt es noch eine Aufgabe zu erfüllen - die Handlung. Diese Möglichkeit sollte sich kein Redner entgehen lassen. So kann man die Absicht seiner Präsentation auch nach der Präsentation noch weiter wirken lassen. Je nach Situation können Aufforderungen auch wärend der Präsentation sinnvoll sein: "Lassen Sie uns jetzt gemeinsam die Sache angehen!".

So wie es Dinge gibt, die man machen sollte, gibt es Dinge, die man lieber unterlassen sollte, so genannte Präsentationskiller:

  • Zu lange über einen Teilbereich reden
  • Thema nicht an die Zuhörer angepaßt
  • Improvisation der Rede
  • Besser sein wollen als andere

Details über seine äußere Erscheinung und Ausstrahlung, die angewandte Sprache und Wortwahl sowie die Körperhaltung und Gestik sind bereits auf der Seite Präsentationsauftritt beschrieben worden.

Präsentationsschluß

Für den Schluß gilt das geiche wie für den Anfang der Präsentation: Er muß durch ein eindeutiges Zeichen eingeleitet werden. Formulierungen wie “Ich möchte nun zum Schluß meiner Präsentation kommen ...” sind vom Publikum einfach zu entschlüsseln und erhöhen für die folgenden wichtigen Punkte noch einmal die Aufmerksamkeit. Die Zusammenfassung der wichtigsten Punkte können hier gleich noch mit angekündigt werden “... und noch einmal die wichtigsten Dinge zusammenfassen. ...
Wichtig ist, daß man dem Publikum zum Schluß noch einmal deutlich die Möglichkeit für Fragen oder offene Punkte gibt. Dabei immer interessiert zuhören und nach Möglichkeit die Frage - zumindest die Kernfrage - zur gegenseitigen Verständigung wiederholen. Nach der eigenen Beantwortung kann man auch in diesem Sinne sich vergewissern, ob die Frage damit auch für den Zuhörer beantwortet ist. Dieses gilt natürlich auch für Fragen, die während der Präsentation vom Publikum gestellt werden.
Eine Aufforderung zur Tat als letzte Aktion wie oben beschrieben sollte in keiner Präsentation fehlen. Sie kann helfen, daß sich die Zuhörer auch nach der Veranstaltung noch intensiv mit dem Thema befassen statt nur froh zu sein dabei gewesen zu sein.
Als wirklich letzte Aussage des Präsentierenden darf das “Ich bedanke mich bei Ihnen, daß Sie mir Ihre Aufmerksamkeit geschenkt haben.” nicht fehlen. Wünsche wie z.B. ein gutes Nachhausekommen oder eine erfolgreiche Anwendung des neuen Wissens sind nicht nur höflich, sondern vergrößern die soeben gewonnene Sympathie.

Hier noch mal eine kurze Zusammenfassung für ein Bilderbuchende seiner Präsentation:Geschafft!

  • Eindeutiges Schlußsignal geben
  • Kurze Zusammenfassung der Kernaussagenn geben
  • Möglichkeit zu Fragen und Diskussion geben
  • Aufforderung zur Tat
  • Für die Aufmerksamkeit bedanken
  • Wunsch für das Publikum äußern
  • Verabschiedung

 

 

Nachdem wir die Präsentation erfolgreich hinter uns gebracht haben, machen wir uns im folgenden daran das Erlebte Nachzubereiten. Daraus etwas zu lernen und Gründe es beim nächsten mal besser zu machen gibt es immer.

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