Memotechniken

[Selbstmanagen]  [Memotechnik]  [Klassifizierung]  [Begriffe]  [Zahlen]  [Andere Techniken]  [Training]  [Jogging]

WeiterZurückAndere Techniken

Neben der Symboltechnik und Zahlentechnik gibt es weitere Memotechniken, die im folgenden vorgestellt werden:

Informationsreduktion
... oder anders gesagt "Der Blick für's Wesentliche" findet bei jedem bei bestimmten Informationsaufnahmen schon automatisch statt. Wie sonst könnte man die tägliche Informationsflut ertragen? Diesen Prozeß kann man ausnutzen bzw. in einigen Bereichen noch unterstützen, indem man aktiv nach dem Wesentlichen sucht, sich dieses merkt, das Unwesentliche jedoch nicht. Beispiel ist das Lesen eines Zeitungsartikels. Dieses Prinzip der Suche nach dem Wesentlichen läßt sich auf viele andere Bereiche übertragen: Bücher, So, Zwei kann ich mir merkenMeetings, Umgang mit dem PC, ...
Auch bei bestimmten Zahlen kommt es manchmal überhaupt nicht darauf an, sich den exakten Wert zu merken. Wen interessiert es, daß die Anzahl Einwohner der Stadt XYZ im Juli 1963 genau 1.096.354 betrug? Die Information, daß es 1963 1,1Mio waren sollte für die meisten Anwendungen vollkommen ausreichend sein (funktioniert allerdings nicht bei Telefonnummern ;-).
Hat man z.B. beim Lesen das Wesentliche bei dem ersten Durchgang nicht erkannt, hilft meistens eine innere Wiederholung und Vorstellung des eben Aufgenommenen weiter.
Bei einer Reduktion nutzt man die Vereinfachung einer Information aus, die man sich leichter und länger merken kann. Also lieber - da wo es geht - ein paar Abstriche machen und erst gar nicht versuchen sich die Gesamtheit mit allem Unwesentlichen zu merken. So erhält man sich die wichtigen Kernaussagen statt vor lauter Details alles zu verlieren.

Wegetechnik
Auch bei der Wegetechnik wird wie bei der Symboltechnik ein in vielen Details bekannter `Inhalt´ (z.B. der Weg Hier rauf geht's weiterzur Arbeit) mit den zu merkenden Begriffen oder Inhalten aus einer Liste verknüpft. Diese Technik funktioniert folgendermaßen:

  • In der Vorstellung den für diese Technik benutzten Weg abgehen. Dabei auf jedes noch so kleine Detail achten.
  • An auffälligen Punkten die zu merkenden Begriffe plazieren und u.U. in eine Handlung einbetten. Wie immer: Je phantasievoller, um so besser.
    Als auffällige Punkte können Kreuzungen, Gebäude, Bäume, Ansteigungen oder Ähnliches benutzt werden.

Als Vorbereitung zur Anwendung dieser Technik sollte der benutzte Weg schon mehrmals in der Vorstellung begangen worden sein. Um Details im Gedächtnis zu fixieren empfiehlt es sich, öfters mal `anzuhalten´ und sich intensiv die Umgebung bzw. das Detail mit allen Sinnen anzuschauen und es so verinnerlichen.
Hier ein kleines Anwendungsbeispiel, das nur das Prinzip verdeutlichen soll. Zu merken sind die Bananen, die man auf der ‘Einkaufsliste’ stehen hat: Auf dem Weg zum Supermarkt kommt man an einem Haus vorbei. Im Garten steht statt der großen Tanne ein Bananenbaum, und oben darauf (zur Steigerung der Merkfähigkeit) ein Affe, der mit Bananen um sich wirft.

Raumtechnik
Die Raumtechnik funktioniert auf ähnliche Weise wie die Wegetechnik, nur daß hier anstatt des Weges ein bekannter Raum mit erinnerungswürdigen Gegenständen benutzt wird. Beispiele sind Schränke, Regale, Kamin, Türen und Tische. Die zu merkenden Begriffe werden an bestimmte Positionen des Raums gesetzt und mit den dort befindlichen Gegenständen auf übliche phantasievolle Weise miteinander verknüpft. Die Bananen aus der Wegetechnik könnten dann in einer bunten Obstschale auf dem Wohnzimmertisch stehen, wo sie der Affe gerade verspeist.
Die benutzten Gegenstände sollten schon ihren festen Platz haben, ansonsten werden sie in der Erinnerungsphase - wie manchmal auch im wirklichen Leben - übersehen. Eine Fernbedienung, die man häufig selber suchen muß,  ist also nicht unbedingt ein idealer Gegenstand für die Anwendung dieser Technik.
Ein großer Nachteil der Raumtechnik gegenüber der Wegetechnik ist der, daß man während der Erinnerungsphase möglicherweise nicht alle Raumpunkte abschreitet oder ansieht und so den plazierten Begriff nicht wiederfindet, ihn also quasi vergißt.

Namen und Gesichter
Eine Technik sich Namen und Gesichter zu merken funktioniert mit den gleichen Werkzeugen der Geschichtentechnik. Man verknüpft den Namen und das Gesicht mit viel Phantasie mit auffälligen erinnerungsfähigen Bildern. Kann der Name direkt in ein Bild übersetzt werden, ist dieses ein großer Vorteil. Ansonsten generiert man ein Bild mit den Elementen aus der Bildergeschichte (z.B. Worttrennung, ähnlich klingendes Wort).
Bei Berufskontakten packt man sinnvollerweise gleich den Grund des Kontaktes oder ein wichtiges Gesprächsthema hinzu. Das Prinzip dieser Memotechnik ist recht einfachNa, wer bin ich?:

  • Sicherstellen, daß man den Namen richtig verstanden hat
  • Sich ein Bild des Namens erzeugen
  • Person genau betrachten und ein auffälliges Merkmal oder Benehmen suchen
  • Merkmal und Namen in eine erinnerungsfähige Szene oder Kurzgeschichte einbringen. Nach Möglichkeit den Grund des Kontaktes mit einfließen lassen, so daß es auch einen themenorientierten Erinnerungsweg gibt.

Bei einem Telefonat sieht man sein unbekanntes Gegenüber natürlich nicht. Optische Auffälligkeiten fallen also weg - wenn man das Gegenüber nicht von vorherigen Begegnungen bereits kennt. Daher kann das Merken des Namens nur alleine mit dem Gesprächsthema verknüpft werden. Unter Umständen gibt es einige Auffälligkeiten in der Stimme des Gesprächspartners, die mit in die Technik einbezogen werden können oder Sie haben aufgrund der Stimme eine Vorstellung von Ihrem Gegenüber..

 

 


Es gibt noch viel mehr Techniken
Am Schluß der Vorstellung verschiedener Techniken, möchte ich noch einmal darauf hinweisen, daß ich hier nicht alle möglichen Memotechniken aufführen und erklären kann. Diese und die vorausgehenden Seiten können deshalb nur ein gewisses Basiswissen, eine Anregung oder Anleitung für eine bessere Merkfähigkeit darstellen. Jeder muß letzten endes für sich selber herausfinden, welches die für ihn persönlich beste Methode ist und sich vielleicht einen Mix aus Allem zusammenstellen. Der eine kann sich am besten Zahlen über Zahlensymbole merken, der andere verbindet die Ziffern über bekannte Zahlengruppen, wie Schuhgrößen, Postleitzahlen oder andere ihm geläufige Zahlen. Jeder ist halt anders.

Jetzt sind eine ganze Reihe von Memotechniken mit möglichen Anwendungen und Vor- und Nachteilen vorgestellt worden. Die Frage die nun auftaucht ist, wie man diese Techniken am besten erlernt. Klar, durch Anwendung und Übung. Wie man es anpacken kann, steht auf der nächsten Seite Training.

top