Einführung
Supervision ist kurz gesprochen eine professionelle Methode zur Reflexion des beruflichen Handelns für einzelne Individuen, Gruppen oder Teams. Somit bietet Supervision eine Möglichkeit, berufliche
Handlungen und Vorgehensweisen zu analysieren, zu überdenken und u.U. neu zu strukturieren.
Gründe für ein derartiges Vorgehen gibt es viele und jeder hat sich wohl in der einen oder anderen folgenden Situation schon
wiedergefunden:
- man will über seine eigene Arbeit reflektieren
- man sucht Entlastung und möchte daher die Arbeit optimieren
- man befindet sich in einer beruflichen Umbruchsituation und möchte weiter kommen
- man möchte Konflikte als Chance nutzen und nicht nur einfach so aussitzen
- man denkt an eine allgemeine Veränderung
Dieses ist nur eine kleine Auswahl und jeder findet sicherlich weitere Beispiele, in der sich das Nachdenken über eine Veränderung oder Verbesserung lohnt und bei der die Supervision ein gutes Hilfsmittel darstellt.
Supervision ist besonders besonders geeignet um persönliche und zwischenmenschliche Aspekte im Arbeitsleben genauer unter die Lupe zu nehmen. Insbesondere dann, wenn vertrackte Situationen oder Zustände den täglichen beruflichen Ablauf stören, worunter nicht nur die Qualität der Arbeit und seiner Ergebnisse leidet, sondern auch am Ende die Menschen die die Arbeit ausführen. Derartig schlechte Luft im Arbeitsklima kann sogar zur Blockade oder sogar bis hin zur Stilllegung ganzer Arbeitsprozesse führen. Häufig bleibt es in eingefahrenen Situationen bei einem kurzen Abladen der Bürde, das an der Ursache jedoch gar nichts ändert. Auf Dauer geht das bei keinem ohne deutliche Spuren vorüber: Frustration, Ohnmachtsgefühlen, nachlassendem Engagement, Resignation bis hin zu psychosomatischen Krankheiten und das sogenannte Burn-out-Syndrom. Häufig geraten viele ständig ins bloße Reagieren mit ungeeigneten Verhaltensmustern (wie z.B. ichbezogene Subjektivität, Wutausbrüche, mangelnde Wahrheitstreue), mit denen man derartige Probleme weder vermeiden noch aufzuarbeiten kann. Viele versuchen alleine diese Probleme in den Griff zu bekommen und berücksichtigen nicht, daß dieses nur gemeinsam angegangen oder mit der Hilfe eines Beraters gelöst werden können.
Mit Hilfe der Supervision werden neue Ideen und Sichtweisen entwickelt und lähmende und belastende Situationen wie oben aufgeführt verschwinden und geben Platz für neue Handlungsspielräume.
Neben dieser Aufgabe verbessert Supervision die Kommunikation im beruflichen Alltag auf ganz allgemeine Art. Sie schafft in der Arbeitswelt damit einen klaren Blick für die notwendige Unterscheidung zwischen der Sachebene, in der z.B. harte Entscheidungen getroffen werden müssen, und der Beziehungsebene, die im Sinne des gemeinsamen Arbeitens nach Möglichkeit frei von Konflikten gehalten werden sollte.
Die Rolle der Supervision
Die Supervision ist eine Art Katalysator, also ein Werkzeug, das bestimmte Prozesse in Gang setzt und eine einzelne Person oder ein Team sowohl vom Arbeitsergebnis als auch von der Zufriedenheit der Arbeitsstelle her weiter
nach vorne bringt.
Mögliche Ursachen für diesen Wunsch nach einer Bewegung auf eine andere Position können sowohl das eigene Handeln, auftretende Konflikte und Krisen,
verkrustete Strukturen oder einfach ein frommer persönlicher Wunsch nach Veränderung sein.
Dabei bringt die Supervision nicht von sich aus eine Lösung für das Problem oder das angestrebte Ziel,
sondern vielmehr wird die Einzelperson oder das Team in die Lage versetzt, eine eigene möglichst optimale Lösungen zu finden.
Im Zuge einer Veränderung oder einer Verbesserung einer Situation bietet Supervision weiterhin die
Möglichkeiten:
- seine Standpunkte zu verändern
- Dinge unter einem anderen Blickwinkel zu betrachten
- seine Perspektiven zu wechseln
Damit kann mit Supervision auf der persönlichen Ebene
- die eigene Arbeit reflektiert werden, um z.B. seine Qualität verbessern oder zu sichern
- die eigene Routine durchbrochen werden, die eher hinderlich als nützlich ist
- Grenzen ausgelotet werden, an die man sich gezielt herantasten kann
Aber es gibt noch weitere hilfreiche Effekte durch die Supervision. Sie unterstützt in anderen Bereichen des Selbstmanagements
- die Lösungsfindung bei Problemen
- eine verbesserte Kommunikation
- die Umsetzung von Plänen
- die Formulieren von Zielen
- und last but not least die Erreichung von Zielen
Supervision ist damit eine ganz individuelle und persönliche Form der Fortbildung und paßt somit deutlich in das Konzept des Selbstmanagements.
Supervision und Coaching
Inhaltlich verwandt zur Supervision ist der Bereich Coaching, denn zwischen beiden Bereichen gibt es
große Gemeinsamkeiten. Supervision wird eher im sozialen Feld angewendet und bezieht sich meist auf eine relativ spezialisierte Vorgehensweise. Coaching ist dagegen weiter gefaßter und damit auch ein
unschärferer Begriff. Coaching wird vor allem in Unternehmen und auf die Beratung bzw. Unterstützung von Einzelpersonen angewandt.
Nach der kurzen Einführung in die Supervision wird im Weiteren erklärt, wie Supervision funktioniert.
