Mediation

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Kompromiß ist ein Gewinn für beide Seiten

Haaalt! Das geht auch anders!Am Ende eines Konflikts soll es ja immer eine Lösung geben und häufig ist diese ein Kompromiß: Beide Parteien treffen sich irgendwo zwischen beiden Wunschvorstellungen. Aber sind Kompromisse immer eine gute Lösung? Das Erforschen der Interessen der Gegenseite ist etwas, wozu Menschen in einer Konfliktsituation meist nicht in der Lage sind. Sie schauen nur auf ihre eigenen Interessen, halten sich nicht an gewisse Streitregeln und verhindern dadurch Lösungen, die für beide Seiten einen Gewinn darstellen würden. In der Wirtschaft geht es bei Streitereien häufig um Millionenbeträge und vielfach ist den Firmen aber auch sehr daran gelegen, daß ihre Streitigkeiten nicht öffentlich werden. In den letzten Jahren wird deshalb immer häufiger ein besonderes Verfahren genutzt, das solche Konflikte außergerichtlich löst: Die Mediation. In der Mediation unterstützt ein neutraler Dritter (der Mediator) die beiden Parteien bei ihren Verhandlungs- und Lösungsversuchen. Eine Mediation hat aber noch weitere Vorteile:

  • sie führt zu einer schnellen Konfliktlösung
  • das Ergebnis ist häufig erfolgreich
  • kostet nur den Bruchteil eines Gerichtsverfahrens

Die Prinzipien der Mediation lassen sich jedoch auf normale alltägliche Situationen übertragen, häufig auch ohne einen Mediator, indem man als eine der Streitparteien in diese Rolle schlüpft. Mit ein wenig Zurückhaltung bei den eigenen Interessen und dem übergeordneten Ziel eine KomEgaaaal! Iiich bin der Boss!promißlösung herbeizuführen, läßt sich die Mediation auch im Kleinen sich zu Hause anwenden.

Das Geheimnis der Mediation
Eine Mediation verläuft immer in mehreren Phasen.

  1. Der Mediator erklärt die Besonderheiten des Verfahrens und stellt die einzelnen Phasen vor. Mit dem Unterschreiben einer Mediationsvereinbarung verpflichten sich die Beteiligten, konstruktiv an einer fairen Lösung mitzuarbeiten.
  2. Die Vertreter der streitenden Parteien stellen den Sachverhalt aus ihrer Perspektive dar. Diese Phase ist besonders wichtig: Zusätzlich wird der Mediator noch einmal mit den Einzelheiten des Falls vertraut gemacht.
  3. Die Parteien werden aufgefordert zu notieren, welche Interessen die andere Partei haben könnte. Hier bietet sich ein Brainstorming, bei dem alle Ideen erlaubt sind. In dieser Phase wird das gegenseitige Verständnis am meisten gefördert. Häufig geht es nämlich zumindest einer der beiden Parteien nur vordergründig um Geld. Die ersten gangbaren Kompromißlösungen liegen dann oft schon auf der Hand, denn es werden gemeinsam Lösungen gesucht, bei denen beide Seiten etwas gewinnen können.
  4. Zum Abschluß wird ein "Mediationsvergleich" formuliert, in dem alle Vereinbarungen festgehalten sind. Zwischen 70 und 80 Prozent der Mediationsverfahren werden auf diese Weise erfolgreich abgeschlossen.

Das klingt alles sehr einfach und ist es auch - wenn sich beide Seiten an die Regeln halten und nicht ihre eigenen Interessen als alleinigen Maßstab ansehen. Die wichtigsten Vorteile einer Mediation gegenüber einem normalen Streit sind:

  • Die Mediation geschieht freiwillig
  • Es vermittelt ein neutraler Dritter, der Mediator
  • Der Mediator achtet darauf, daß die Parteien respektvoll miteinander umgehen
  • Der Mediator fördert den Austausch der gegensätzlichen PerspektivenOK, super Lösung! Abgemacht!
  • Der Mediator analysiert die Interessen der Konfliktparteien und macht i.A. keine eigenen Lösungsvorschläge
  • Das Verfahren begünstigt Kompromisse und fördert die generelle Fähigkeit der Beteiligten, mit Konflikten umzugehen

Bei Mediationen in der Wirtschaft hat sich ein besonderes Werkzeug als sinnvoll erwiesen - die so genannte Prozeßrisikoanalyse: Getrennt von einander analysieren die beiden Parteien ihre Chancen und Risiken einer Klage vor Gericht.

Streiten
Streit kann fürchterlich ausarten und die Streitenden in einen sinnlosen Teufelskreis verwickeln. Wer aber beim Streiten taktisch vorgeht, nicht um sich persönlich einen Vorteil zu verschaffen, kann das vielleicht verhindern. Bei bestimmten Verhaltensweisen kann ein Streit sogar zu einer konstruktiven Angelegenheit werden. Die fünf folgenden Streitregeln sind eine gute Hilfe für dieses Ziel:

1. Der kleine Unterschied
Man hat bei der Analyse der Alltagssprache herausgefunden, daß Männer und Frauen "verschiedene Sprachen" sprechen. Männer wollen beim Reden in erster Linie informieren (Berichtssprache), wogegen Frauen eher versuchen Intimität und Harmonie zu schaffen (Beziehungssprache). Wenn Mann darauf nicht eingeht, fühlt Frau sich zurückgewiesen. Das sollte beiden klar sein, wenn sie miteinander sprechen, denn: Verbale Mißverständnisse sind oft der Auslöser für einen Streit - oder machen einen vorhandenen noch schlimmer.!*#@§&!/# ....

2. Niemals Ärger und Wut verdrängen oder runterschlucken
Jeder zweite Streit bricht aus, weil bei einem geringen Anlaß der unverarbeitete Ärger losbricht. Bis zu 90 Prozent der Aggression kann so aus der Vergangenheit gespeist sein. Deshalb ist es wichtig, Wut und Ärger immer direkt abzulassen und nicht zu ignorieren.

3. Beim Streiten immer konkret bleiben
Verallgemeinerungen machen den anderen wütend, weil er sich dann sofort in den Grundfesten seiner Persönlichkeit angegriffen fühlt und so der Streit vom eigentlichen Ärgernis abgelenkt wird. Daher immer konkret bei der Sache bleiben, die den Streit ausgelöst hat und nicht andere Dinge mit hineinziehen.

4. Vorwürfe möglichst vermeiden
Wer den anderen verletzt, löst natürlich Gegenwehr aus. Je enger die Beziehung, desto wahrscheinlicher sind persönliche Attacken. Deshalb gilt vor allem für Liebespaare: Wer sich über den anderen ärgert, sollte die Argumentation mit sich selbst beginnen und anstatt einer negativen "Du-Botschaft" eine "Ich-Botschaft" bringen.

5. Problem wiederholen
Bei fast jedem Streit ist es günstig, das Problem des anderen mit eigenen Worten zu wiederholen, da dieses das Verständnis auch komplizierter Zusammenhänge erleichtert. Man versetzt sich automatisch in die Lage des anderen, wodurch dieser sich respektiert fühlt und nicht so schnell beleidigt ist. Anstatt endloser Gespräche, in denen beide auf ihrer eigenen Meinung beharren, sollte sich jeder in die Rolle des anderen hineindenken und sich dessen Wünsche, Ängste und Ziele vergegenwärtigen. Nur dann wird das Gegenüber auch bereit sein, sich zu öffnen.

 

Weitere Links zu Mediation

Gesellschaft für Wirtschaftsmediation und Konfliktmanagement e.V.

Mediationsbüro des Kölner Anwaltvereins e.V.

 http://www.konfliktkultur.at/konflikteskalation.htm

http://www.teamarbeit.net/Moderation/eskalationsstufen.htm

Konfliktmanagement, Den Konflikt als Chance begreifen!

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